
HIN Mail mit neuem Motor: Ein Blick unter die Kühlerhaube
Das neue HIN Mail nutzt modernste Technologien, um die Kommunikation noch benutzerfreundlicher und sicherer zu machen – innerhalb der HIN Community, aber auch mit Nichtmitgliedern wie Patientinnen oder Klienten. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie HIN Mail dank zukunftssicherer Plattform, mobiler Authentisierung und durchdachtem Design eine neue Stufe von Praxistauglichkeit und Datensicherheit erreicht.
Seit 1996 steht HIN Mail für sichere digitale Kommunikation im Schweizer Gesundheitswesen. Was als Vision begann, hat sich in knapp drei Jahrzehnten zum Standard und Synonym für datenschutzkonforme E-Mail-Kommunikation zwischen Gesundheitsfachpersonen entwickelt. Im Zuge der umfassenden Plattformerneuerung 2025 wird HIN Mail nun auf eine neue technologische Basis gestellt; mit der modernen, verteilten Speicherlösung InterPlanetary File System (IPFS).
Das neue HIN Mail auf einen Blick
- Dezentrale Speicherung: Nachrichten werden verschlüsselt in kleine Datenstücke aufgeteilt und sicher über das IPFS-Netzwerk verteilt.
- Höhere Ausfallsicherheit: Keine zentrale Schwachstelle, robust gegen Ausfälle oder Angriffe.
- Bereit für die Zukunft: Technologie-Upgrade im Rahmen der umfassenden Plattformerneuerung bei HIN.
Im bisherigen System wurden verschlüsselte Nachrichten auf zentral verwalteten Servern gespeichert. Mit IPFS verteilt sich diese Verantwortung auf ein Netzwerk von dezentralen Speicherknoten. Für HIN Mitglieder ändert sich dabei im Alltag nichts, da sie weiterhin mit dem gewohnten Mailprogramm und dem HIN Client arbeiten.
IPFS einfach erklärt – die Schatzkarte in kleinen Stücken
Um die technologische Neuerung greifbar zu machen, hilft ein einfaches Bild: Stellen Sie sich vor, Sie haben einen wertvollen Schatz. Dieser Schatz ist nur mittels einer Schatzkarte zu finden. Anstatt die Karte in Ihrem Tresor einzuschliessen, zerreissen Sie sie in tausende kleine Fragmente. Diese Fragmente verstecken Sie an vielen verschiedenen Orten. Nur wer alle Stücke wiederfindet und korrekt zusammensetzt, kann den Schatz heben.
Dieses Prinzip liegt dem InterPlanetary File System (IPFS) zugrunde, einer Technologie für dezentrale Speicherung von Daten. Statt eine Nachricht vollständig auf einem einzigen Server abzulegen, wird sie in viele kleine Einheiten – sogenannte Chunks – zerlegt. Jeder Chunk wird auf einem separaten Knotenpunkt innerhalb eines verteilten Netzwerks verschlüsselt gespeichert. Die einzelnen Speicherorte sind unabhängig voneinander.
Ausfallsicher und verfügbar durch Verteilung und Verschlüsselung
Die Zuordnung der Fragmente erfolgt nicht über fixe Speicheradressen, sondern über kryptografische Hashwerte, die als eine Art digitaler Fingerabdruck für die ursprüngliche Nachricht fungieren. Nur mit dem korrekten Hash und der Kenntnis aller Fragmente kann die ursprüngliche Information wiederhergestellt werden.
Diese Methode bietet mehrere Vorteile: Keine einzelne Instanz hält eine komplette Kopie der Nachricht. Selbst wenn einzelne Speicherorte kompromittiert werden oder ausfallen, bleibt die Integrität und Verfügbarkeit der Daten gewährleistet.
Wie Sie von HIN Mail profitieren
Zusammengefasst: IPFS schützt die Nachricht und den Zugriff darauf durch Verteilung und Verschlüsselung. Daraus entsteht eine hochmoderne Infrastruktur für den vertraulichen Austausch sensibler Gesundheitsdaten. Nur wenn alles zusammenpasst – also wenn jemand alle Teile der Karte kennt und den Schlüssel zur Wiederherstellung besitzt, kann die Nachricht erfolgreich gelesen werden. Was komplex und aufwendig klingt, läuft in der Praxis blitzschnell und automatisiert ab.
HIN Mitglieder arbeiten weiterhin mit ihrem gewohnten Mailprogramm oder im HIN Webmail, während sie im HIN Client eingeloggt sind. Dadurch spüren sie im Alltag kaum etwas vom neuen technologischen Unterbau von HIN Mail. Doch sie profitieren von entscheidenden Verbesserungen:
- Die Sicherheit erhöht sich signifikant: Cyberkriminelle können nicht mehr versuchen, zentrale Server als Single Point of Failure zu kompromittieren. Selbst im unwahrscheinlichen Fall eines Angriffs auf einzelne Knoten bleiben die Informationen unvollständig und unlesbar.
- Hohe Datenverfügbarkeit und Systemresilienz: Durch die redundante Verteilung der Chunks bleibt der Zugriff auf Nachrichten selbst bei Ausfällen einzelner Speicherorte erhalten. Nachrichten sind dadurch robuster gegen technische Störungen und Netzwerkausfälle geschützt.
- Die Benutzerfreundlichkeit verbessert sich: Empfängerinnen und Empfänger ausserhalb der HIN Community müssen keine HTML-Dateien mehr herunterladen und lokal öffnen. Stattdessen greifen sie direkt über ein modernes, responsives Webportal auf ihre verschlüsselte Nachricht zu – einfach per Mobile-Authentifizierung.
Kurz gesagt: Das neue HIN Mail nutzt IPFS, um ein dezentrales, hochsicheres und gleichzeitig benutzerfreundliches Kommunikationsmodell zu etablieren, das die aktuellen und zukünftigen Anforderungen an Datensicherheit und Effizienz im Gesundheitswesen erfüllt.
Ausblick: Die sichere Kommunikation von morgen beginnt heute
Mit dieser umfassenden technologischen Erneuerung schafft HIN die Grundlage dafür, dass HIN Mail auch in den kommenden Jahren der zuverlässige Standard für sichere Kommunikation im Schweizer Gesundheitswesen bleibt. Kaum unverändert für weitere dreissig Jahre, denn das neue System erlaubt es, dass bereits absehbare Zukunftstechnologien wie Self-sovereign Identity (SSI) daran anküpfen können. Aber mit einer Architektur, die so flexibel und robust ist, dass sie den nächsten Innovationszyklen standhält. Wir freuen uns darauf, diese Reise gemeinsam mit der HIN Community fortzusetzen.
FAQ: Das neue HIN Mail einfach erklärt
Was ist IPFS?
Das InterPlanetary File System (IPFS) ist ein dezentrales Speichernetzwerk. Daten werden in kleine Stücke (Chunks) zerlegt, kryptografisch gesichert und auf mehreren unabhängigen Knoten verteilt gespeichert.
Warum verwendet HIN IPFS?
Durch die Verteilung und Verschlüsselung der Daten erhöht sich die Sicherheit und Verfügbarkeit der Nachrichten. Es gibt keinen zentralen Angriffspunkt mehr.
Was ist der Vorteil für Empfängerinnen und Empfänger ausserhalb der HIN Community?
Sie müssen keine HTML-Dateien mehr herunterladen, sondern greifen einfach über ein modernes Webportal auf die Nachricht zu – mobil optimiert und sicher.
Wie erfolgen Authentifizierung und Authentisierung?
HIN Mitglieder sind mit ihrer HIN Identität im HIN Client eingeloggt und dadurch jederzeit mit zwei Faktoren stark authentisiert. Nichtmitglieder authentifizieren sich einmalig über ihre Mobilnummer (Mobile OTP) und nutzen einen SMS-Code (mTAN), um auf Nachrichten zugreifen zu können.
Ändert sich etwas für HIN Mitglieder als Absender?
Nein. E-Mails zwischen HIN Mitgliedern werden wie bisher automatisch verschlüsselt und entschlüsselt. Die Verschlüsselung von E-Mails an Nichtmitglieder wird über das Stichwort «(vertraulich)» im Betreff oder über das Schloss-Symbol im HIN Webmail aktiviert.
Ist IPFS sicher genug für Gesundheitsdaten?
Ja. IPFS in Kombination mit starker Verschlüsselung erfüllt hohe Datenschutz- und Sicherheitsstandards, insbesondere wenn zusätzlich durch Authentisierungsmechanismen geschützt.