Antivirus-Software: Was Gesundheitsfachpersonen darüber wissen müssen

Um sich und seine Praxis vor Cyberangriffen zu schützen, ist eine gute Antivirus-Software unumgänglich – und zwar auf jedem einzelnen Computer und Laptop. Was Antivirus-Programme bewirken und wie Sie herausfinden, ob Sie mit Ihrem Virenschutz auf der sicheren Seite sind, erklärt Manuel Caprioli im Interview.
Im Rahmen der Digitalisierung nehmen Cyberangriffe immer mehr zu. Auch das Gesundheitswesen mit seinen sensiblen, schützenswerten Daten ist für Cyberkriminelle ein attraktives Ziel, wie aktuelle Fälle belegen. So wurden im März 2022 beispielsweise zwei Neuenburger Arztpraxen sowie ein Alterszentrum in Rotkreuz Opfer von Cyberattacken. In der Folge wurden Daten von Patientinnen und Patienten im Darknet publiziert und mehrere Betroffene erstatteten Anzeige. Das Thema IT-Sicherheit bildet ein wichtiger Eckpfeiler, um dem Datenschutz in Arztpraxen und Institutionen des Gesundheitswesens Rechnung zu tragen. Denn nicht selten resultieren Cyberattacken in einer Verletzung des Datenschutzes, wie obige Beispiele zeigen. 
Ein Aspekt einer sicheren IT-Infrastruktur ist es, jeden Computer und Laptop mit einer Antivirus-Software zu schützen. Wir haben mit Manuel Caprioli, Sytem Engineer bei HIN, darüber gesprochen, was ein gutes Antivirus-Programm ausmacht.

Manuel, warum braucht es eine Antivirus-Software?

Manuel: Surft man im Internet, öffnet per E-Mail erhaltene Dateien oder lädt Apps oder Programme herunter, werden Daten auf den eigenen Computer oder Laptop übertragen. Antivirus-Software scannt alle hereinkommenden Daten auf Bedrohungen wie bösartigen Code oder verdächtiges Verhalten. Wird sie fündig, blockiert oder entfernt sie entsprechende Dateien oder Programme sofort. Auch lokale Dateien überprüft sie ständig auf mögliche Infektionen. Ohne einen Virenschutz findet diese Prüfung und Bereinigung nicht statt. Somit ist die Gefahr gross, dass Schadsoftware nicht erkannt wird.

Was passiert dann?

Schadsoftware, zum Beispiel Viren, Spyware oder Ransomware, schleust sich heimlich in den Computer des Nutzers ein und beschädigt oder unterwandert dessen Betriebssystem. Das kann verschiedene Folgen haben, beispielsweise können Passwörter ermittelt, Phishing-Mails versendet oder Daten gestohlen oder verschlüsselt werden.
Manuel Caprioli, HIN
Manuel Caprioli ist System Engineer bei HIN und verantwortlich für die Antivirus-Software HIN Endpoint Security, basierend auf Sophos Intercept X.

Oft hört man, dass für Mac kein Antiviren-Programm benötigt wird. Stimmt das?

Leider nein. Zwar ist Windows als Betriebssystem weiter verbreitet, weshalb es für Cyberkriminelle attraktiver ist, Schadsoftware darauf auszulegen. Dennoch können auch Apple-Computer mit Schadsoftware und Ransomware infiziert werden – und sollten deshalb ebenfalls mittels Antiviren-Software davor geschützt werden.

Bieten kostenlose Softwares genügenden Virenschutz?

Es gibt durchaus kostenlose Antivirus-Softwares, die Geräte genügend vor Schadsoftware schützen. Was diese in der Regel jedoch nicht oder nur in geringem Umfang bieten, ist Kundensupport bei Fragen. Kostenpflichtige Antiviren-Programme enthalten zudem oft umfangreichere Funktionen als ihre kostenlosen Alternativen, so zum Beispiel Mail-Scanner, Browser-Plugins oder Ransomware-Erkennung.

HIN bietet mit HIN Endpoint Security ebenfalls eine kostenlose Antiviren-Software…

Genau, HIN EPS ist im Abo von Einzelmitgliedern inbegriffen. Jedoch enthält der Virenschutz viele der umfangreichen Zusatzfunktionen, die sonst meist nur kostenpflichtig erhältlich sind. HIN EPS ist also nicht mit einem gratis Antiviren-Programm zu vergleichen, das auf wenige wesentliche Schutzfunktionen reduziert ist. Vielmehr schützt er vollumfänglich gegen Trojaner und sonstige Viren, ja sogar gegen Ransomware. Da HIN EPS täglich automatisch aktualisiert wird, ist er jederzeit auf dem aktuellsten Stand und erkennt auch neue Schadsoftware zuverlässig.

Und was ist der Vorteil, wenn man das kostenpflichtige Monitoring nutzt?

Bei einem Befall mit Malware beseitigt HIN Endpoint Security die Gefahr in den meisten Fällen selbst. Es gibt jedoch auch Schadsoftware, bei der dies nicht möglich ist. Nutzt jemand HIN EPS ohne den kostenpflichtigen HIN Endpoint Security Service, ist er in diesem Fall selbst dafür verantwortlich, das Problem mit einer IT-Fachperson zu beheben. Nutzt er hingegen zusätzlich diesen Service, monitoren die HIN Sicherheitsexperten seine Geräte proaktiv, alarmieren ihn im Ernstfall und unterstützen ihn mit Handlungsempfehlungen.

Wie können HIN Kunden sich für HIN Endpoint Security anmelden?

Es genügt eine Anmeldung via der HIN Webseite. Im Anschluss wird ein Termin mit einem Experten von HIN vereinbart für die 30-minütige Installation der Software auf dem entsprechenden Gerät.
Sichere IT-Infrastruktur: Die FMH liefert Hilfsmittel
Eine sichere IT-Infrastruktur umfasst zahlreiche Aspekte, Antivirus-Software ist nur einer davon. Umfassende Informationen stellt die FMH im Rahmen ihres IT-Grundschutzes zur Verfügung. Auch finden Sie auf der Webseite der FMH nützliche Hilfsmittel und Informationen zum Thema Praxisinformatik.

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Auch unser Verhalten ist ausschlaggebend

Die besten Antivirus-Software und die sicherste IT-Infrastruktur schützen nicht genügend, wenn die Menschen, die sie nutzen, sich nicht vorsichtig verhalten… Denn jede und jeder trägt mit ihrem oder seinem Verhalten dazu bei, die eigene Praxis oder Institution und die Daten der Patienten zu schützen. Um Gesundheitsfachpersonen für IT-Sicherheit und Datenschutz zu sensibilisieren, bietet HIN Awareness Schulungen.Mehr lesen
HIN Awareness Schulungen

Autor: Uwe Gempp - CSO & IT-Architekt

Als Experte für IT-Sicherheit informiere ich Sie über aktuelle Herausforderungen im Netz. Zudem verrate ich Ihnen, wie Sie sich einfach vor Cybergefahren schützen können und erkläre Begriffe und Zusammenhänge rund um das Thema Informationssicherheit. Lernen Sie mit mir, wie wir die digitale Welt im Gesundheitswesen gemeinsam ein Stück sicherer machen können.

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